In Schweden ist es das erklärte Ziel von Gesellschaft und Staat, ab den 2030er-Jahren auf das Bargeld als Zahlungsmittel komplett, also ersatzlos zu verzichten. Bezahlen in Schweden soll dann ausschließlich bargeldlos möglich sein können. Die Diskussion über das Für und Wider ist darüber sowohl in Schweden selbst, als auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten in vollem Gange. In Deutschland ist in der heutigen Zeit das Bargeld überhaupt nicht wegzudenken. Der Anteil an Barzahlungen überwiegt ganz deutlich das bargeldlose, sowie das kontaktlose Bezahlen am Kassenterminal. Im direkten Zusammenhang damit steht auch das dichte Netz an Geldautomaten, an denen Bargeld in der Landeswährung abgehoben werden kann. In Schweden hingegen verfestigt sich mittlerweile mehr und mehr die Haltung, „….. dass der Bargeldzahler etwas zu verbergen habe, weil sein Zahlungsweg im Gegensatz zur Kartenzahlung nicht nachverfolgt werden kann …..“. Diese sicherlich recht gewagte Theorie ist allerdings durch nichts begründet. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen ist es für den Schwedenreisenden sehr wichtig, sich im Vorhinein mit den Zahlungsgepflogenheiten im Urlaubsland vertraut zu machen. Bargeld gut und schön; doch nur mit Bargeld und ganz ohne die Plastikkarte als Zahlungsmittel ist weder ein kurzer noch ein längerer Aufenthalt im Königreich möglich. Und auch die Landeswährung Schwedische Krone muss berücksichtigt werden. Schweden ist zwar seit Mitte der 1990er-Jahre ein Mitglied der Europäischen Union, das Land hat jedoch seine Währung Schwedische Krone, kurz SEK beibehalten und ist insofern nicht der Eurozone als dem Euro-Währungsgebiet beigetreten. Somit ist jegliches Bezahlen in Schweden ein Auslands-Zahlungsvorgang, sei es in bar oder bargeldlos. Als Faustregel gilt für den Touristen, dass 1 Euro etwa 10 SEK sind. 10 Euro ergeben 100 SEK, 50 Euro 500 SEK und umgekehrt.
Reisende erinnern sich noch recht gut und vielleicht auch etwas wehmütig an die ausländischen Münzen als Urlaubsreste. Sie sammelten sich zu einem stattlichen Geldwert an, ohne dass sie in die heimische Landeswährung DM oder Euro zurückgewechselt werden konnten. Einwechselbar waren ausschließlich Scheine und kein Hartgeld. Diese Situation ist auch heutzutage ein Nachteil bei der Verwendung von SEK. Bei der Kartenzahlung hingegen wird auf den Cent genau nur der tatsächlich gezahlte Fremdwährungsbetrag belastet und in die Landeswährung Euro umgerechnet. Dem Reisenden entsteht in dieser Hinsicht kein finanzieller Verlust. Da nicht völlig auf das Barzahlen verzichtet werden soll oder auch kann, sollte der Bestand an SEK möglichst niedrig gehalten werden. Beim allerletzten Restaurantbesuch ist das restliche Kleingeld sicherlich als Trinkgeld für den aufmerksamen Service besser angelegt, als wenn es zuhause anschließend jahrelang in der Geldkassette ruht. Notwendig ist Bargeld im Urlaubsland Schweden schon in der heutigen Zeit nicht mehr allzu häufig. Zu den eher seltenen Fällen gehört außerhalb der Großstädte die Münze für den Einkaufswagen im Supermarkt, oder für eine Toilettenbenutzung an den Raststätten der Autobahnen, den schwedischen Motorvägs. Noch ist das Geldautomatennetz in Schweden ausreichend gut und dicht. So kann der Reisende wahlweise mit der EC- oder mit der Kreditkarte ganz bedarfsgerecht SEK abheben. Abhängig vom Kartenanbieter kann das im Einzelfall durchaus preisgünstiger sein als der Geldtausch in der Wechselstube. Das eher überholte Verwenden von Travellerschecks ist die bewiesenermaßen teuerste Variante.
Vergleichbares gilt für die EC-Karte mit dem Maestro-Logo von MasterCard. Im Gegensatz zur Kreditkarte sind Barverfügungen mit der EC-Karte ganz überwiegend kostenpflichtig. Geldautomatengebühr sowie Fremdwährungsgebühr addieren sich sehr leicht zu einer spürbaren prozentualen Mehrausgabe des tatsächlich abgehobenen SEK-Betrages. Abhängig vom Kreditkartenanbieter ist die Benutzung der Kreditkarte am Geldautomaten absolut kostenlos. Die beiden gängigsten Kreditkarten MasterCard und VISA werden überall in Schweden ohne Wenn und Aber akzeptiert. Das gilt auch für den bargeldlosen Zahlungsverkehr im gesamten Einzelhandel. Fällig wird lediglich die Fremdwährungsgebühr gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nebst dem Preisverzeichnis des Kartenanbieters.
Warum werden überall Kreditkarten akzeptiert?
In Deutschland ist es eher ungewöhnlich die Kreditkarte täglich einzusetzen. Oft wird sie nur für Reisebuchungen, oder für Internetgeschäfte genutzt. In Schweden ist die MasterCard oder die VISA-Card täglich im Einsatz, denn EC-Karten wie in Deutschland gibt es in Schweden gar nicht! Die MasterCard oder die VISA-Card sind die "Bezahlkarten" der Schweden. Die Karten sind mit dem ganz normalen Konto verknüpft. Es handelt sich auch nicht um "echte" Kreditkarten mit einem Kreditlimit, sondern um sogenannte "Debit"-Kreditkarten. Die Debit-Karten sind mit den deutschen EC-Karten vergleichbar, nur das sie eben von einer der beiden Kreditkartengesellschaften herausgegeben werden. Das praktische daran ist, das die Debit-Karten eine Kreditkartennummer haben und auch so eingesetzt werden können (nur ohne Kreditrahmen). Das ist in sofern praktisch, als das man keine echte Kreditkarte benötigt um bestimmte Einkäufe zu tätigen, die eine Kreditkarte voraussetzen.
Beispiel: Du möchtest für deinen Schwedenurlaub ein Auto mieten - viele Autovermietungen verlangen für die Kautionshinterlegung eine Kreidtkarte. Wenn man aber keine Kreditkarte haben möchte, oder sie sonst nicht benötigen würde, reicht die normale Bezahlkarte, da alle schwedischen Kontokarten automatisch Kreditkarten sind. Natürlich muss dann der Kautionsbetrag auf dem Konto verfügbar sein.
Unterm Strich kann man festhalten, dass in der heutigen Zeit gegen Ende der 2010er-Jahre für den Aufenthalt in Schweden sowohl Bargeld als auch Kreditkarte notwendig sind, bestenfalls noch ergänzt um die EC-Karte der heimischen Hausbank. Der Schwerpunkt aller täglichen Zahlungsvorgänge liegt ganz eindeutig auf dem bargeldlosen Bezahlen - und hier in der Reihenfolge Kreditkarte > EC-Karte. Die sollte für ihre Benutzungsfähigkeit das Logo von Maestro oder Cirrus tragen, damit ist die Verbindung zu MasterCard hergestellt. Wechselstuben oder Travellerschecks erübrigen sich aus mehrerlei Gründen. Der bargeldlose Zahlungsverkehr per Kreditkarte ist nicht nur kein Problem, sondern ausdrücklich gewünscht. Und bei Wahl des „richtigen“ Kreditkartenanbieters sind Bargeldverfügungen am Geldautomaten kostenlos. Auch in den kommenden Jahren gilt für alle Bezahlvorgänge in Schweden die Redewendung „Das eine tun, und das andere nicht lassen“.
Wenn Ihr bei uns ein Ferienhaus in Schweden bucht habt Ihr drei Zahlungsmöglichkeiten. Ihr könnt die Überweisung, aber auch PayPal und Kreditkarte als Zahlungsart wählen. Detaillierte Informationen zu den Zahlungsmöglichkeiten und den genauen Ablauf findest in den AGB, den Zahlungsmöglichkeiten und im Buchungsvorgang.